Viel zu früh morgens (ich hab vergessen wann genau) geht es los. Zwei Stunden mit dem Bus zum Anfang der Tracks. Wir haben ein Schweineglück denn es ist sonnig und der Himmel zeigt sich von seiner blausten Seite. Den Rucksack aufgesetzt und losgehiked. 12 kg wiegt meiner und das obwohl ich das Zelt und dien Topf trage. Gut gepackt *mir selbst auf die Schulter klopf*! Wir kommen ganze 300m Meter weit bis wir die ersten Bilder machen müssen „Beautiful!“ oder in Julias Fall „Beautifüll!“. Weiter geht’s den Pfad direkt an der Küste entlang. Wir erschöpfen weniger als gedacht. Für den ersten Tag sind nur 12 km eingeplant. Etwa 4 h wandern. Je weiter wir in den Abel Tasman Nationalpark vorstoßen, desto weniger Menschen treffen wir. Noch kann man Tagestouren machen aber schon bald sind wir so weit von der Zivilisation entfern, dass nur noch Hiker wie wir an zu treffen sein werden.

Zeit etwas Allgemeines über den Track zu sagen:
In Neuseeland gibt es viele (ich glaube 12 oder so) vom DOC (Department of Conservation) eingerichtete „Great Walks“. Dies sind mehrtägige Wandertouren durch die schönsten Landstriche Neuseelands. Das Tongariro Crossing welches ich vor einer Woche gemacht habe ist Teil des sogenannten „Northern Circuit“ welcher ebenfalls zu den Great Walks zählt. Der „Abel Tasman Coastal Track“ ist ein 3 bis 5-tägiger Wanderweg durch den „Abel Tasman National Park“ entlang der Westküste im Norden der Südinsel in der Nähe von Nelson.
Wir haben uns entschieden diesen Track zu laufen weil er wunderschön sein soll. Vier Tage für den ganzen Track plus eine „kleine“ (11,6 km lange) Schleife über den „Gibbs Hill Track“ (kein Great Walk). Am Ende werden wir uns von einem Wassertaxi abholen lassen und zurück zum Ausgangspunkt bringen und von da aus holt uns ein Bus ab der uns zum Hostel in Nelson zurück fährt.
Wir werden insgesamt 72 km laufen, drei Nächte im Zelt verbringen, 6.3 kg Nahrung verspeisen, unglaublich viel Wasser trinken und KEINEN EINZIGEN Sonnenbrand bekommen.

 

Nachdem wir Also unsere erste Etappe ohne weitere Zwischenfälle gelaufen sind, kommen wir an unserem Campingplatz an. Okay es ist ziemlich… wie soll ich sagen? … ghetto. Ein Klo, welches eigentlich nur ein Loch mit Klobrille und vier Wänden ist und ein Wasserhahn aus dem „frisches“ Wasser kommt. Achja und das Schild vom DOC welches sagt, dass hier ein Campingplatz ist und, dass das Wasser aus dem Hahn nicht trinkbar ist ohne es vorher ab zu kochen.
Also Flaschen auffüllen, Wassertabletten (Hallelujah! Weise Vorraussicht.) rein und ne Stunde warten bis die Chemie ihre Wirkung getan hat. Zelt aufbauen und alles einrichten… also viel ein zu richten gibt es ja nicht.
Abendessen gibt es kalt. Wir haben aus Kosten- und Gewichtsgründen keinen Kocher dabei. Was sich im Nachhinein als verdammt gute Idee herausstellt.
Nachdem wir den Strand bewundert und uns mit Enten unterhalten haben geht es ab ins Zelt. Schlafen. Morgen wird wieder gewandert.